Monday, May 30, 2005

flickr ... Rockr ...

Du siehst das Schema ?

Nein, Rockr ist kein von Yahoo! kürzlich übernommener Audio Dienst, der bequemen Online Zugriff auf Samples ermöglicht.

Allerdings steht flickr eine Photo Plattform, die das Uploaden und Sharing von Photos erlaubt. Und sie ist ausgesprochen beliebt. Insbesondere auch deshalb, weil bei flickr der Community Aspekt, sprich der Austausch unter Gleichgesinnten, sehr stark im Vordergrund steht. Yahoo! hat flickr kürzlich übernommen, für angeblich 50 Millionen Dollar, siehe Heise Meldung.

Der vermeintlich sinnlose und bescheuerte Name flickr beschäftigt eine ganze Reihe von Diskussionen im Heise Forum ...Ahnungslosigkeit pur, was Marketing betrifft. Wann ist ein Name schlecht gewählt? Genau, wenn er nicht im Gedächtnis haften bleibt und/oder keinen nachhaltigen Bezug zum entsprechenden Produkt herstellt. Demgegenüber suggeriert der Name flickr bestens die Einzigartigkeit des kanadischen Dienstes, gerade gegenüber konkurrierenden Diensten. Sehr gute Wahl also.

Rockr ist Gerüchten zufolge das schon länger erwartete iTunes Phone von Motorola. Sein Hauptfeature sollen die Synchronisation mit iTunes sowie Wiedergabe und Kauf von Songs im iTunes Musicstore sein. Und nicht Apple typisches Design in erster Linie.

Ob beziehungsweise wann Rockr tatsächlich kommt, scheint weiter in der Schwebe zu sein. Angeblich weil führende Mobilfunkanbieter der USA wie Verizon, Cingular und Sprint keine Rabattverträge für Rockr anbieten wollen... um ihre eigenen Download Services nicht zu gefährden. Analysten zufolge ist T-Mobile, in den USA in starkem Aufwind befindlich, der wahrscheinlichste Kandidat für die Unterstützung von Rockr.

Motorola Boss Ed Zander hat unterdessen die mangelnde Unterstützung von Rockr durch die Telefonbetreiber dementiert.

Der Name Rockr jedenfalls dürfte die Besonderheit des Produktes am Markt bestens herausstellen, trotz des von Motorola schon eingeführten Razr Phones.

Vielleicht sollte ich inzwischen Sportschuhe mit dem Namen WinnR entwickeln...

Thursday, May 26, 2005

Oskar signed by PDS

Geniestreich im allseits beliebten Spiel Du hast keine Chance, aber nutze sie !

Kanzler Gerhard Schroeder hatte mächtig vorgelegt. Völlig chancenlos, die Bundestagswahl 2006 zu gewinnen, landete er den Coup: Vorgezogene Neuwahlen. Eigentlich bleibt er weiterhin chancenlos, die Bevölkerung durchschaut seinen Schritt als taktischen Schachzug und wird darum Schroeder nicht zusätzliches Vertrauen schenken. Das Wort "eigentlich" macht hier den Unterschied: den politischen Gegner nun unter Zugzwang gesetzt, könnte doch noch Etwas passieren, der Gegner sich fatale Blößen geben.

Edmund Stoiber knüpft nahtlos an sich selbst an. Zwar war er 2002 nah dran... große Chancen, außerhalb von Bayern etwas zu reißen hatte er jedoch nie. Noch geringer sind seine Chancen, zum Kanzlerkandidaten gekürt zu werden. Aber weiterhin mimt er die Rolle des schneidig-starren bayrischen Groß-Tribuns... und orakelt über eine Position "Seite an Seite" mit Angela Merkel, ohne sich auf eine bestimmte Position festlegen zu wollen - siehe Spiegel. Seine Stunde könnte schlagen, sofern doch noch Etwas passiert, etwa eine gravierende Blöße Angela Merkels. Wie die gravierend schwache Selbstdarstellung der SPD in der vorherigen Periode ihm fast geholfen häte.

Oskar Lafontaine war eigentlich total raus. In der SPD praktisch kaltgestellt, sah sein Koketttieren mit der linken Wahlalternative WASG und der PDS nicht wirklich nach großer Bühne aus. Lafontaine als zusätzliches Rad am Wagen dieser Gruppierungen schien schwer vorstellbar. Und auch nicht, dass diese ihm alle Türen öffnen würden und ihm einen Chefsessel anböten. Zwar äußerte Gregor Gysi, Schroeders Coup habe, wegen des neuen Zeitrahmens, den Überlegungen zu einer neuen Linkspartei (PDS/WASG/Lafontaine) "einen Strich durch die Rechnung gemacht"... Die neue Situation dürfte aber dazu beitragen, das absehbare Gezänk um die neue Linksallianz (Plattform, neuer Name) erst einmal aufschieben. Offizielle Beratungen der Beteiligten beginnen am nächsten Montag.

Also ist Lafontaine flugs aus der SPD ausgetreten und wird vermutlich auf einer linken Liste antreten. Nicht dass er dadurch große Chancen hätte, wieder ein bedeutendes öffentliches Amt zu bekleiden. Aber er könnte der SPD mächtig wehtun. Zum einen, weil eine Kandidatur Lafontaines in einer Bundestagswahl die SPD ein paar Prozentpunkte kosten wird. Und weil ein wahlkämpfender Lafontaine natürlich in den Blickpunkt der Öffentlichkeit rückt - seine sehr präsente Kritik könnte die SPD weitere Stimmen kosten, Stimmen, die nicht unbedingt dem Bündnis um Lafontaine zufallen müssten, sondern der SPD entzogen würden, wenn die betreffenden potentiellen SPD Wähler einfach nicht zur Wahl gingen. Es könnte Einiges passieren. Und Lafontaine mittelfristig wieder zu einem Faktor werden.

Wednesday, May 25, 2005

Sie-mentia

Siemens' Mobilfunksparte geht es nicht gut. Hohe Verluste schon set längerem, allein im ersten Quartal 2005 138 Millionen Euro. Siemens versucht, einen Partner für seine Krisensparte zu finden. Oder sie ganz abzustoßen. Anscheinend ist niemand interessiert.

Verwunderlich die Gerüchte, Motorola sei ein Kandidat. Ungleich der Konstellation Sony/Ericsson, würde die Ehe mit der Siemenssparte den US Konzern kaum voranbringen.

Hier laut Heise die aktuellen Marktanteile (weltweit):
1) Nokia - 30,4 %
2) Motorola - 16,8 %
3) Samsung - 13,3 %
4) LG - 6,2 %
5) Siemens - 5,5 %
Sony-Ericsson - 5,5%

Siemens verlor 2,5% im Vergleich zum Quartal des Vorjahres. Im gleichen Zeittraum wuchs der Markt um satte 17 %.

Die Verantwwortlichen bei Siemens, so scheint es, hatten seit Jahren keinen Plan, diesen Sturzflug aufzuhalten. Fatal sind nicht allein die wirtschaftlichen Zahlen. Schlimmer noch wirkt das erodierte Image der Marke. Welche Käuferschicht tendiert überhaupt noch zu Siemens? Vermutlich nur noch diejenigen, die primär konservativ ("hatte ich schon immer"/"hat mein Chef") und image-neutral kaufen. Und Teile des Business Marktes.

Was umgekehrt ausdrückt: Der Geek Faktor der Siemens Mobilgeräte tendiert gegen Null. Kann man sich einen Werbespot vorstellen, worin jemand, sozusagen ein kulturelles Zeichen setzend, sein Siemens Telephon in die Kamera hält? ... Na also..

Natürlich sind die wenigsten Käufer tatsächlich Geeks. Aber ohne/gegen die Geeks entsteht kein Hype... Tödlich, wenn es um technische Geräte geht, die so stark der öffentlichen Aufmerksamkeit unterliegen wie Mobiltelephone. In Deutschland mag man gegen einen solchen Trend noch gute Verkaufszahlen erzielen können, auf den bedeutenderen Märkten der USA und Asiens wird die Luft aber sehr dünn. Anscheinend hat das bei Siemens niemand begriffen.

Oh.. da war dann noch was

Yo! Siemens kam auf die Idee, als erster Hersteller der Welt ein Gerät herauszubringen, das kein "Unisex Modell" sein will (so Siemens), sondern spezielll die weibliche Kundschaft begeistern soll. Das Innendisplay des CL 75 auch als Makeup Spiegel nutzbar zu machen, dürfte als gute Idee ankommen. Der Schachzug mit dem Blumendekor... Alle Frauen lieben Blumen.. gelle ... muss dem betreffenden Siemens Senior aber beim Golfsspielen gekommen sein.. durchaus naheliegendes Konzept, wenn man eh schon in der Natur verweilt. Und da nicht so viele Frauen Golf spielen, war die Entscheidung für das Lady Phone auch schnell recherchiert.

Eine Schnapsidee!! Ein paar werden es kaufen... der Spott über das lächerliche klumpe Teil im Primel-Look die sowieso nicht berauschenden Verkaufszahlen aber schnell in den Keller ziehen.

Monday, May 23, 2005

Run and .. SHYTE !!

Konnte der Versuchung nicht wiederstehen, die Videoclips der Titel vom Eurovision Song Contest in Kiew anzuspielen.

"My Number One", der griechische Beitrag, der auf Platz 1 kam, ist interessant. Als Song an sich nicht die Bombe, aber top arrangiert, wobei die rhythm section tief in der Tradition Sly Dunbars klassischer Dancehall Produktionen steht. Und der instrumentale folkloristische Zwischenpart ist der Kracher, er bringt "My Number One" so richtig nach vorn. Sehr koole Nummer also.

Dass das deutsche "Run and Hide" abgeschlagen auf dem letzten Platz landete, ist bemerkenswert. Beim ersten Hören dachte ich: eigentlich gar nicht so schlecht. Nicht sooo schlecht ist indessen nur der Refrain... genauer gesagt besteht der Song nur aus Refrain und aus Löchern drumherum. Was den Refrain schnell penetrant wirken lässt.

Insgesamt also ein schlechtes Arrangement.. um einen auf diese Weise verschenkten Refrain herum.

Hinzu kommt die Bühnenpräsenz von Gracias Band. Wir sind die Jungs, die jeden Tag ins Fitnessstudio gehen.. und auf der Bühne rocken wir riieeechtig ab. Bemühte Exaltiertheit, die liebgewonnenen Bildern von den Deutschen halt allzusehr entspricht. Und dass der Rhythmusgitarrist seinen Akkordbrei auch noch mit einer Phaser- oder Flanger-Gitarre versülzte (hab den Effekt nicht mehr so genau im Gedächtnis), machte auch dem letzten Zuschauer klar: Finesse ist hier nicht am Werk.

Sunday, May 22, 2005

"Verbissene Hochglanzheiterkeit"

...so bezeichnet Rainer Peter von der Ludwigshafener Rheinpfalz die Außenwirkung der deutschen Teilnehmer am Eurovision Song Contest in Kiew - in einem Vorbericht (nur Abonnenten zugänglich). Und erläutert, dass Originalität und Humor einfach höher im Kurs stehen, wie etwa im moldawischen Beitrag zu sehen. Dieser heißt "Bunica bate toba", zu Deutsch "Die Oma schlägt die Trommel"... jawoll, am drum kit sitzt eine 60-jährige.

"Verbissene Hochglanzheiterkeit" muss ich mir merken, sehr schön!

Ach ja, der deutsche Beitrag mit Gracia als Sängerin bekam nur 4 Stimmen und landete auf dem letzten Platz. Na denn Prost!

Zugegebenermaßen interessiert mich der Schlager Grand Prix nicht die Bohne. Aber auch ich habe mitbekommen, dass in den letzten Jahren Beiträge mit Bezügen zu den musikalischen Wurzeln des jeweiligen Landes einigermaßen erfolgreich waren. Rainer Peter merkt an, dass insbesondere bei den Teilnehmern aus dem östlichen Europa ein ganz anderer Optimismus und Geschlossenheit in bezug auf ihre Beiträge herrschen... ein ganz anderer Enthusiasmus hinsichtlich der persönlichen Note (lol), würde ich hinzufügen.

Apropos Oma am Schlagzeug. Die dpa Meldung über den Grand Prix beschreibt den griechischen Siegertitel (kein Siegel Titel) als "feurigen, orientalisch angehauchten Song". Und meint weiter "die energiegeladene Show ... war geprägt von fetzig-rockigen Tanznummern". Ich muss sagen, Wörter wie "feurig" und "fetzig-rockig" habe ich schon lange nicht mehr gehört. Welcher Opa hat dies bloß verfasst?

Thursday, May 05, 2005

Weite Mauswege !!

Die Diskussionen zum Thema Mac ist besser! ... Nein, PC ist besser! reißen bekanntlich nie ab. ... Nebenbei bemerkt habe ich niemals erlebt, dass ein Redner den anderen überzeugt hätte. Aber eventuell höhlt steter Tropfen den Stein... Nun gut, gewisssen Unterhaltungswert haben diese Dispussionen gelegentlich.

So dieser Vertreter. Es ging um die Position der Menüs. Macs haben, so lange ich damit vertraut bin, das Zentralmenü, d.h. in einer Leiste am Kopf des Bildschirms legt das gerade im Vordergrund liegende Programm seine Einträge ab. Diese Leiste ist folglich immer gleich groß und immer an derselben Stelle zu finden. PC Programme stellen ihre Menüs in der Kopfleiste ihrer geöffneten Fenster zur Verfügung. Ein Nachteil dann, wenn viele Programme + Fenster auf dem Desktop liegen: größerer Platzverbrauch... tatsächlich fiel mir auf, dass ich mit meinem PC viel häufiger über zu wenig Platz auf meinem 19'' Display ärgere als mit meinem Mac, womit ich viel intensiver arbeite.... Und: eventuell an die Bildschirmseite geschobene Fenster zeigen keine komplette Menüstruktur mehr an.

Dieser Spezial-Disputant neulich brachte tatsächlich das Argument, bei einem Zentralmenü à la Mac seien die Mauswege unzumutbar lang... ??(!) ... Schluck! Der war wirklich neu für mich LOL

Ich kann diesem Patienten nur empfehlen, seiner widerborstigen Maus mal ein paar Tropfen Öl zu spendieren. Oder besser noch sich ein Eingabegerät zuzulegen, das zeitgemäße Treiber, sprich Einstellmöglichkeiten anbietet. Um es ganz genau zu sagen: Es geht um die Möglichkeit, so etwas wie eine Bewegungsprogression zu justieren, neben der globalen Zeigergeschwindigkeit. Entsprechend eingestellt überbrücken schnelle Bwegungen große Distanzen und langsame Bewegungen kleinere Wege. Neben der höheren Präzision werden so die Handgelenke viel weniger beansprucht.

Kensington ist dieser Hinsicht beispielhaft.

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Auch würde ich einen Trackball empfehlen... aber gut.. - diese Diskussion ist ebenso klassisch/fruchtlos wie die Mac vs PC Diskussion.