Saturday, April 09, 2005

Sprecher-Nachschulung für Sabine Töpperwien!

Besser wäre es.

Ein 'natürlicher' oder rein-sachlicher Sprechstil nicht DIE Referenz für Sportreporter. Wir sind es von ihren Reportagen, insbesondere über Fußball, gewohnt, dass die Reporter ihren Sprechstil der Dramatik des Spielverlaufs anpassen. "Goooooooooooool", der Klassiker aus Brasilien. Wer kennt ihn nicht! Oder "Toooor! Toooor! Toooor!", der stimmliche Stunt von Herbert Zimmerman, als Deutschland 1954 im WM Finale das 3:2 gegen Ungarn schoss.

Fast vergessen sind (natürlich) Highlights stimmlicher Tieffliegerei. Etwa die tastenden Versuche der Privatsender Mitte der 80er Jahre. Reporter von RTL oder SAT 1, die in dieser frühen Phase bei Fußballspielen am Mikro saßen, hatten offenbar die Anweisung, ihre Reportagen zum Event zu machen. Kam der Ball auch nur in die Nähe des Strafraums, fing die Stimme des Reporters bereits an, sich zu überschlagen.

Dieser Stil kam nicht besonders gut an. Eine Aufgeregtheits-Dynamik mit mehr Credibility scheint bei Fußballreportagen also Pflicht zu sein.

Sabine Töpperwiens Stil hat zusehends Schlagseite dadurch bekommen, dass sie fast jedes Wort in die Lääänge deeehnt. Zum einen scheint dieser Stil ihr stimmliches Vermögen zu überfordern, ihre Darbietung klingt häufig herausgequetscht. Und andererseits sääägt eine derart unnatürlich klingende Betonungs-Dynamik außerordentlich an den Nerven des Zuhörers.

Deshalb, Sabine, bitte lass Dich nachschulen!

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