Saturday, April 09, 2005

Psychologische Dampfwalze. Gladbach wird absteigen!

Dick Advocaat, als Trainer 'mit internationalem Renommee' mitten in der Saison verpflichtet, sollte auch den Anspruch der 'Mönche' unterstreichen, mittelfristig wieder die internationalen Startplätze zu erreichen. Inzwischen ist die Borussia nur noch 3 Punkte von einem Abstiegsplatz entfernt.

Sieben (!) neue Spieler zur Winterpause zu verpflichten, mag durchaus die spielerische Qualität und die taktischen Möglichkeiten des Teams erhöhen. Die Risiken allerdings liegen auf der Hand.

Bis die Mannschaft nach einem solchen Radikalschnitt wieder eingespielt ist, vergeht geraume Zeit. Unter Umständen zuviel Zeit, wenn der Bruch mitten in der Saison erfolgt ist.

Wichtiger aber noch: Wie wirkt sich eine solche Maßnahme auf die Spieler aus, die schon länger zum Kader gehören? Stellen sich Erfolge ein oder verbessern sich wenigstens die Darbietungen des Teams, dann könnte die aufkeimende Euphorie auch diejenigen beflügeln, die sich inzwischen auf der Ersatzbank oder der Tribüne wiederfinden.

Stattdessen scheint Dick Advocaat ein ausgesprochener zwischenmenschlicher Hardliner zu sein, der die Einsamkeit und Unumstößlichkeit seiner taktischen Entscheidungen über alles stellt. Findet ein Spieler keinen Platz darin, hat er die Schuld allein bei sich zu suchen. Psychologischer Darwinismus.

Auffällig ist, dass kaum einer der vor Advokaat verpflichteten Spieler in letzter Zeit sich weiter entwickelt hat. Umso bemerkenswerter dann, dass der Gladbacher Broich, von vielen als großes Talent für die Kreativabteilung gerühmt, aber ohne nennenswerte Einsätze unter Advocaat, als Rosicky Nachfolger bei Dortmund im Gespräch ist.

Bei M'gladbach zeichnet sich ab: Erst sank das atmosphärische Klima in den Keller. Und postwendend folgt der tabellarische Absturz in ebendiesen.

No comments: