Tuesday, August 09, 2005

Hertha BSC: Saison gelaufen



Nur 2:2 am 1. Spieltag in Hannover

Vom Rest der Republik fast unbemerkt, waren die Berliner Öffentlichkeit und Hertha mit großer Zuversicht in die neue Saison gestartet. Die Champions-League sollte dieses Mal mindestens herausspringen. Als erster Schritt, auf dem Weg zu höheren Zielen. Auf "eine Augenhöhe mit dem FC Bayern" wolle man kommen, hieß es aus dem Umfeld des Clubs. Und irgendwann wird Hertha erneut einen Antrag auf Aufnahme in die G14 stellen, die Interessengemeinschaft der 14 'wichtigsten' Vereine Europas. Der letzte Antrag war sang- und klanglos gescheitert.

Doch jetzt steht Hauen und Stechen auf dem Programm. So titelte die "BZ": "Hertha-Frust. 15 kritische Fragen an Hoeness und Götz". Und bohrt... Das Frustwort heißt 'Transferpolitik'. Insbesondere sind Verstärkungen für den Angriff ausgeblieben. Dieser steht und fällt weiterhin mit Rafael und Wichniarek, Namen, die international wenig Schrecken verbreiten. Von Stars der G14 Haute Volée wie Cristiano Ronaldo oder Robinho ist man so weit entfernt wie Malta von einer eigenen Atombombe.

Und was die Hauptstädter noch mehr frustriert: Bundesligaklubs wie Schalke und Bremen sind, was die Besetzung ihres Kaders betrifft, deutlich davon gezogen. Experten sehen außerdem den Hamburger SV inzwischen auf einer Augenhöhe mit Hertha.

Und weil Frust der übliche Reflex auf ein geplatztes 'reality distortion field' ist - etwa in der Art 'Berlin = größte Stadt = Hauptstadt = Hertha = Top-Verein' - dringt das tatsächliche Potential des Vereins zu den meisten Hauptstädtern nicht durch. Insbesondere die finanziellen Möglichkeiten dürften limitierter sein, als vielen bewusst ist. Auf dem Einkaufszettel stehen in der Tat Nachwuchsspieler und ablösefreie Kräfte.

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